Mit dem Flugzeug wollten wir von Hanoi nach HCM reisen und pflichtbewusst wie wir sind, haben wir abends bevor wir morgens los geflogen sind noch online eingecheckt. Wir haben uns extra ein Zimmer in Hanoi genommen, welches nur 2 km vom Flughafen entfernt war und da wir nur einen Inlandsflug machen wollten, mussten wir auch nicht 2 Stunden vorher am Flughafen sein, sondern laut Ticket würden uns hier 45 min. reichen. Wir haben uns dann glücklicherweise für 1 Stunde früher entschieden. Als wir dann dort waren, wurden wir am Schalter direkt damit empfangen, dass wir viel zu spät sind und unser Flug verschoben wurde- er wurde nämlich vorverlegt! Leider reicht es wohl doch nicht aus erst spät abends online einzuchecken.
Es war früh morgens (die günstigen Flüge bekommt man eben nur zu unmenschlichen Zeiten) und wir wurden insgesamt an 5 verschiedene Schalter geschickt und ich hatte noch keinen Kaffee. Irgendwann dazwischen kam uns die 48 Stunden Fahrt mit dem Sleeping-Bus von Hanoi nach HCM wieder sehr komfortabel und stressfrei vor.
Nun es ging alles gut und da viele Leute nicht informiert waren ging das Flugzeug planmäßig, wie es auf dem Ticket stand und nicht planmäßig wie es die Fluggesellschaft wollte. HA!
Als wir uns über Kambodscha informiert haben, haben wir unter anderem auch diverse Youtube-Clips angeschaut. Leider auch einen indem dem während des Drehs die Fotokamera von einem Dieb auf dem Roller entrissen wurde. Tja, Phnom Phen wir sind gewappnet!
Mit dem Bus ging es dann am nächsten Morgen pünktlich um 8.00 Uhr los Richtung Kambodscha. Vor allem auf den Grenzübergang waren wir sehr gespannt, da wir auch hier die wildesten Geschichten gelesen haben. Insgesamt sollte die Fahrt 8 Stunden dauern und wir hatten leider einen ganz stink-normalen Bus und das heißt wir mussten sitzen. Ach ja, die komfortablen Schlafbusse werden wir vermissen. An der Grenze dann der ganz normale Wahnsinn. Ein paarmal haben wir das ja jetzt schon mitgemacht und sind inzwischen deutlich entspannter wenn wir unsere Pässe abgeben und sie direkt unter einem riesigen Stapel anderer Pässe verschwinden. Man wartet dann hier. Manchmal wird das Gepäck kontrolliert und manchmal nicht. Hin und wieder werden Zollbeamte mit Zigaretten oder Red Bull bestochen damit die Pässe schneller bearbeitet werden. Lustige Mitreisende machen Foto´s und werden dann kurzerhand in Gewahrsam genommen (ungefähr 1000 Bilder weisen darauf hin hier keine Bilder zu machen) und die Toilettenfrau verlangt Unsummen für ein Loch im Boden. Bei uns ging alles gut und nach einer Stunde hatten wir unser Visa und durften weiter. Die Dauer der Busfahrten sind immer schwer zu kalkulieren. Mal wird sehr oft und lange Pause gemacht, dann nur einmal oder auch überhaupt nicht. Je nach Straßenverhältnissen (hier in Kambodscha wurde die Straße dann kurz nach der Grenze für lange Zeit eher zu einem holprigen Feldweg) dauert die Fahrt entsprechend länger. In unserem Fall dann 11 Stunden anstatt 8! Wir hatten eine zweckmäßig Unterkunft im Homeland Guesthouse um uns in Kambodscha zu akklimatisieren. Am nächsten Tag, als wir wieder Blut im Hintern und den Beinen hatten von der langen Fahrt 🙂 , haben wir etwas die Stadt erkundet und obwohl wir so gewappnet waren und uns fest darauf eingestellt hatten, wurden wir nicht überfallen. 😉
Essenstechnisch, sah es hier etwas schlechter aus. Um eins vorweg zunehmen, Fleisch ist hier wohl das Hauptnahrungsmittel und wie immer gibt es viel Reis. In Phnom Phen gab es für uns an einem Tag sehr viel Ankor Beer. Wir hatten Hunger und die Essensbestellung ist einfach nicht gekommen. Ankor Beer schmeckt sehr süffig!
Leicht beschwipst sind wir dann mit einem Kilo Bananen vom Markt wieder in unsere Unterkunft bevor es am nächsten Morgen weiter nach Siem Reap ging.
Der erste Eindruck von Kambodscha war eher ernüchternd. Nicht nur das wir Vietnam sehr ungern verlassen haben, Kambodscha ist noch ärmlicher und weniger entwickelt als Vietnam. Die Währung ist komisch. Es gibt zum einen die Währung Riel (1 € sind 4500 Riel) und gleichzeitig hat sich auch der amerikanische Dollar etabliert. Und was uns gleich aufgefallen ist, ist das die Schere zwischen arm und reich extrem weit offen ist. Man hat hier dicke Luxuskarren und protzige Anwesen und davor sind arme Kinder die betteln. Dazu kommt natürlich noch die Geschichte Kambodscha und das „rote Khmer Regime“ ,was ja wirklich noch nicht all zulange her ist. Wir sind auf Siem Reap gespannt!